Schonmal aus Versehen einen NDA gebrochen? Kann teuer werden!

IFY Blog Writing

Was passiert eigentlich, wenn ich einen NDA versehentlich breche - und kann mich eine Versicherung vor den Folgen schützen?

Christoph Maile 17-03-2023

Was schützen NDAs?

Ein NDA orientiert sich am Geschäftsgeheimisgesetz, dabei werden häufig sowohl die Namen der Auftraggeber:innen als auch Details zu dem Projekt, vertrauliche Dokumente, sowie Produkte, Erfindungen, Geschäftsstrategien, Software und Daten geschützt.

Wichtige Elemente einer solchen Vereinbarung sind:

  • Die Benennung der beiden Parteien

  • Eine Definition dessen, was als vertraulich angesehen wird

  • Die Dauer der Vertraulichkeitsverpflichtung

  • Der Ausschluss von Vertraulichkeitsschluss

Dabei sollte man immer im Blick behalten, dass man mit dem Unterzeichnen des NDA nicht nur für sich selbst unterschreibt, sondern auch für alle Subunternehmer:innen oder Freelancer:innen, mit denen man selbst zusammenarbeitet. 

Bist du also z.B. für ein Konzept für eine neue Kampagne von einem Kunden engagiert worden und hast dafür einen NDA unterschrieben, bist du zur Geheimhaltung verpflichtet. Engagierst du jetzt z.B. einen Grafiker, der dein Konzept ein wenig professioneller aussehen lassen soll und lässt ihn keinen NDA unterzeichnen, haftest du auch dafür, falls er gegen die Geheimhaltung verstößt. In diesem Fall hättest du die Informationen an eine dritte Partei weitergegeben und bist dafür verantwortlich, dass diese dritte Partei sich ebenfalls an die Geheimhaltungsvereinbarung hält.

Was genau fällt unter die Geheimhaltung? 

1. Bestandteil des NDA NDAs werden häufig individuell angefertigt, sie können aus fünf Sätzen und seitenlangen Dokumenten bestehen. Wichtig ist es immer, dass genau definiert wird, was genau mit dem NDA geschützt wird. Er kann z.B. festgelegt werden, welchen Umfang die Geheimhaltung zeitlich hat, ob die Geheimhaltung des Projektes lediglich vor einem Release gilt oder die Vereinbarung über einen bestimmten Termin hinaus wirksam ist. Es sollte genau festgelegt werden, was ein konkreter Bestandteil des NDA ist - ob bereits die Information über eine Zusammenarbeit des Auftraggebers mit diesem bestimmten Kunden geheim ist oder ob diese Geheimhaltung erst mit konkreten Informationen zu dem Projekt beginnt.

2. Geltungsdauer der NDA Oft ist ein NDA auf einige Jahre befristet. Es sollte aber unbedingt explizit in dem NDA ein Anfangs- und ein Enddatum benannt werden, um nicht Jahrzehnte später zum Problem zu werden. 

3. An wen dürfen Informationen weitergegeben werden? In einem NDA gilt es zu klären, welche Informationen an wen weitergegeben werden dürfen. Darf überhaupt ein Subunternehmer beauftragt werden, wie in unserem Beispiel oben der Grafiker, und wenn ja zu welchen Konditionen? Dabei gilt es immer, sich selbst möglichst gut zu schützen. Je genauer festgelegt ist, über welche Details des Projektes mit Subunternehmern gesprochen werden darf, je besser ist man selbst abgesichert. Dies gilt auch für die eigenen Mitarbeitenden, hier sollte genau geklärt werden, welche Informationen zu welchem Zeitpunkt weitergegeben werden. Im Zweifel kann ein eigener NDA für Mitarbeitende und Subunternehmer hier helfen. 

4. Konkrete Geheimhaltungsmaßnahmen Bestimmte Geheimhaltungsmaßnahmen können z.B. sein, dass jeder Mitarbeitende oder Subunternehmer einen eigenen NDA unterzeichnen muss. Es können aber auch bestimmte Kommunikationskanäle oder eine Art der Verschlüsselung festgelegt werden. Um auf der sicheren Seite zu sein, den NDA genau lesen und im Zweifel lieber einmal zu viel nachfragen.

5. Vertragsstrafe Meistens wird kein konkreter Betrag, sondern eine „angemessene Höhe“ im Vertrag definiert, dies hat AGB-rechtliche Gründe. Nach einem Verstoß können grundsätzlich sowohl eine Vertragsstrafe als auch Schadenersatzforderungen gefordert werden.

Beispiele für den Bruch eines NDA

Falls du dich jetzt fragst, wie man versehentlich einen NDA brechen kann, lass mich dir ein paar Beispiele geben: 

1. Mitarbeitendende Wie in unserem Fall oben bereits beschrieben, haftest du für die komplette Informationskette, wenn du diese nicht mit einem weiteren NDA unterbrichst. Das bedeutet, du bist dafür verantwortlich, wem du die geheimen Informationen weitergibst, aber auch, wem diese Person die Informationen weitergibt usw. Hier besteht ein recht hohes Risiko versehentlich den NDA zu brechen, weil jemand anders in dieser Kette unachtsam damit umgegangen ist.

2. Co-Working Spaces Du hast in einem Raum mit ein paar Leuten an dem Projekt gearbeitet und verlässt den Raum, ohne das Whiteboard abzuwischen. Dies wäre ein Fall von „versehentlicher Weitergabe“, nämlich an den nächsten, der diesen Raum betritt. Dadurch gelangen Details eines unveröffentlichten Produktes auf Reddit. Der Kunde fordert von dir aufgrund der offenen NDA Formulierung 75.000 Euro.

3. Embargo Missverständnis Für viele Projekte und Produkte gibt es ein Informationsembargo. Also einen Moment, bis zu dem nichts darüber an die Öffentlichkeit dringen darf. Nun werden aber z.B. die Texte für die Webseite, Pressemeldungen und ähnliches ja nicht an dem Releaseday verfasst. Schickt man die Pressemeldung z.B. versehentlich einige Stunden zu früh oder an den falschen Verteiler, ist dies ebenfalls ein Bruch des NDA. Gehen wir mal davon aus, pro Embargobruch wurde hier eine Vertragsstrafe von 2.500 Euro vereinbart. Da die Mitteilung von 10 Publikationen veröffentlicht wurde, müsste die Agentur in dem Fall  25.000 EUR an den Kunden zahlen

Wie kann ich mich absichern?

Wird ein NDA absichtlich gebrochen, also in vollem Bewusstsein, fällt dies unter die Kategorie „eigene Dummheit“ oder etwas professioneller ausgedrückt „Unternehmerisches Risiko“.  Eine wichtige Maßnahme für den Schutz des eigenen Business ist es daher, Verträge, NDA und Co, sorgfältig zu lesen und sich an die Vereinbarungen zu 100% zu halten. Wie die Beispiele oben zeigen, passieren NDA-Brüche jedoch trotz aller Vorsicht trotzdem immer mal wieder unabsichtlich. Wir sind alle nur Menschen und Fehler von uns oder unseren Mitarbeitenden können uns dann teuer zu stehen kommen. Eine Absicherung kann hier eine Berufshaftpflichtversicherung schaffen. Als frisch gestartete:r Freelancer:in im Consulting bist du hier bereits für weniger als 14 EUR monatlich bei Schäden durch NDA Bruch bis zu einer Höhe von 125.000 EUR abgesichert. 

Und keine Sorge, du musst dafür keine Ellenlangen Versicherungspolicen wälzen. Bei Insify achten wir hierbei darauf, mit einer kurzen, einfachen Klausel zu arbeiten. Dort steht in ein paar Sätzen alles drin, was du wissen musst. Außerdem haben wir uns auf dich und deine Bedürfnisse spezialisiert. Du bezahlst also nicht für Risiken aus anderen Berufsgruppen, die dich gar nicht betreffen. Wir konzentrieren uns darauf, die Belange der Haftpflicht für Spezialisten aus dem Marketing, Consulting, der Kreativ- oder IT-Bereich abzudecken. Hierbei zahlst du nur das, was du auch brauchst. Und dafür machst du deine eigenen Angaben: Sollen Mitarbeitende mitversichert werden? Brauchst du diese Versicherung nur für einen bestimmten Zeitraum? Alles täglich (ver)änderbar und kündbar, sodass die Versicherung zu dir passt - und nicht umgekehrt!

Preis berechnenZur Blog-Übersicht